Aus dem Nachlass des Grafikdesigners, Typografens und Autors Kurt Weidemann (1922 - 2011), Der in der Steiermark geborene und in Graz lebende Künstler Günter Brus gehört zu den radikalsten Vertretern des Wiener Aktionismus, Während er in den 1960er Jahren vor allem mit seinen Aktionen Aufsehen erregte, hat er sich zu Beginn der 1970er Jahre wieder der Zeichnung zugewandt, Das zeichnerische Werk von Brus steht einerseits in einer Nachfolge von Rembrandt bis Goya, von Daumier bis Grandville, von William Blake und Alfred Kubin, Andererseits ist es aber auch Grund der farbmalerischen und sprachlichen Qualität im internationalen Kontext von Künstlern wie Cy Twombly und Dieter Roth zu sehen, Seine Arbeiten gehen über die bloße Wiedergabe der visuellen Wirklichkeit hinaus, um zu zeigen, was dem bloßen Auge nicht zugänglich ist, Brus zeichnet die sichtbare Wirklichkeit nicht richtig, sondern zeichnet, was an der Wirklichkeit nicht richtig ist, Seine Abbildung ist nicht affirmativ, Brus erfasst Bilder der Welt, die in der Welt nicht zu finden sind, Bereits das gesamte aktionistische Werk wurde von Günter Brus durch Zeichnungen und Malerei begleitet