Galerie Maeght, Paris
Louis Gabriel Clayeux, Paris. Literatur: Jacques Dupin, Joan Miró - Leben und Werk, Köln 1961, S. 547, Nr. 826 (mit Abbildung)
Jacques Dupin, Joan Miró. Life and Work, London 1962, S. 563, Nr. 826 (mit Abbildung)
Jacques Dupin/Ariane Lelong-Mainaud, Miró Paintings, Bd. 3: 1942-1955, Paris 2001, Nr. 945 (mit Abbildung). Joan Miró begann seine künstlerische Ausbildung 1911 an der Akademie der Schönen Künste in Barcelona. In den folgenden Jahren wurde er vom Fauvismus und Kubismus beeinflusst. 1919 reiste er erstmals nach Paris, wo er sich im Kreis der Dadaisten und Surrealisten bewegte und die Bekanntschaft mit herausragenden Künstlern wie Pablo Picasso, Alexander Calder und André Breton machte. Miró entwickelte sich fortan zu einem der bekanntesten Künstler seiner Generation, an den Surrelismus gemahnend, jedoch mit einem von Symbolen und figurativen Bildzeichen geprägten eigenständigen Stil, der auch sein druckgrafisches Werk durchzieht. Seine oft an Fabelwesen erinnernden Figuren tragen nicht selten humoristische Züge. 1941 wurde Joan Miró vom Museum of Modern Art in New York mit einer umfassenden Retrospektive bedacht, und ab 1944 wandte der Künstler sich vermehrt der Plastik und Keramik zu. 1960 erhielt er den Grossen Preis der Guggenheim-Stiftung, und 1975 wurde in Barcelona eigens eine Fondation gegründet, die heute eine bedeutende Sammlung von Werken Joan Mirós beherbergt. Das vorliegende Werk gehört zu einer Reihe betont vertikaler bzw. horizontaler Arbeiten von 1953, sogenannte Friese. Es wird gebildet aus scheinbar schwebenden Zeichen und Symbolen, arrangiert in spielerischer Weise auf dem schwarzen Grund. Format und Stil erinnern an antike Schriftrollen oder Notenblätter. Jacques Dupin äusserte sich über diese Arbeiten wie folgt: "The use of unorthodox formats and unusual materials (. . . ) expresses resistance to conventional easel painting. (. . . ) They are by no means easel paintings, and yet they are not quite pure decorations, either
among them are some of Miró's most beautiful and important works. The grounds, as in the preceding canvases, are marvellously suggestive, for the most part monochrome, but animated, jumbled, agitated, and iridescent" (Dupin 1962, S. 434 u. 438).