Privatsammlung, Westschweiz. Serge Poliakoff wurde in Moskau als dreizehntes Kind eines Pferdezüchters geboren. Die Oktober-Revolution 1917 setzte seinem Studium an der Moskauer Schule für Malerei, Skulptur und Architektur ein jähes Ende. 1920 gelangte er nach Konstantinopel und machte auf dem Weg nach Europa Station in Sofia, Belgrad, Wien und Berlin, um sich schliesslich 1923 in Paris niederzulassen und hier 1929 seine künstlerische Ausbildung an der Académie de la Grande Chaumière fortzusetzen. Während eines Aufenthaltes in London 1935-1937 kam er in Berührung mit der Kunst Ägyptens, die zusammen mit der Bekanntschaft von Wassily Kandinsky, Sonia und Robert Delaunay sowie Otto Freundlich Anstoss gab zur Aufgabe seines bis dahin akademisch geprägten Stils zu Gunsten der abstrakten Malerei. An der Biennale von Venedig nahm er 1962 teil und gleichen Jahres erwarb er die französische Staatsbürgerschaft. Neben der Malerei beschäftigte sich Poliakoff mit Druckgrafik und Keramik, wovon er letztere ausschliesslich in der Porzellanmanufaktur von Sèvres herstellen liess. Im Verlauf der Zeit entwickelte der Künstler seine ihm ganz eigenen, unverwechselbaren Kompositionen aus nebeneinander gestellten Farbflächen. In den 1940er Jahren noch in graubraunen Farbtönen gehalten, nahmen diese Arbeiten in den 1950er Jahren zunehmend bunteren Charakter an, um sich im Spätwerk wieder auf eine erdfarbene Palette zu beschränken. Das angebotene, 1956 entstandene Werk ist in den Archives Serge Poliakoff, Paris, registriert (Archiv-Nr. 955'008). Wir danken Thaddée Poliakoff, Paris, für die freundliche Auskunft.